Das Konzert des Joscho Stephan Trios stand am Morgen noch auf der Kippe. Der begleitende Gitarrist, Sven Jungbeck, hatte sich am Daumen verletzt, so dass kurzfristig eine Alternative gesucht und gefunden wurde: Marion Lenfent-Preus (Gitarre und Gesang). Dazu kam Volker Kamp am Bass. In dieser Zusammensetzung war das Trio ein Novum, aber das Konzert war trotzdem hervorragend, wobei einige Besucher den Gesangspart als Bereicherung empfanden. Die Spieltechnik von Joscho Stephan ist überragend. Er gehört zu den weltbesten Gitarristen in seinem Genre.
Joscho Stephans musikalische Heimat ist der Gypsy Swing. Das schränkt ihn aber nicht ein, denn er beherrscht ein breites musikalisches Spektrum. Bossa Nova gehört dazu, Jazz-Klassiker, aber auch klassische Stücke. Dieses Mal standen Stücke auf dem Programm wie z.B. Djangos Tiger, Jardin d'Hives, Swing Gitane und Puttin' on the Ritz. Im zweiten Set gehörten der Mo Better Blues, Danse Norvegienne, Menilmontant, I didn't know what time it was und Bei mir bist Du schön. Als Zugabe gab es den Minor Swing. Alles zusammen eine sehr abwechslungsreiche Mischung aus den verschiedenen Genres, zwischendurch garniert mit Akkorden, die eigentlich woanders hin gehören, und zum Schmunzeln der Zuhörer führten. Als rheinische Frohnatur garnierte er seine Stücke mit launigen Kommentaren, so dass das Konzert auch in dieser Hinsicht sehr unterhaltsam war. Die Zuhörer waren jedenfalls restlos begeistert.
Puttin' on the Ritz (Irving Berlin)