Der Vortragsabend war sehr gut besucht. Nach einem Imbiss berichtete Prof. Dr. Hermann Siebdrat über seine Erfahrungen in China. Prof. Siebdrat ist seit vielen Jahren über einen regelmäßigen Austausch im Rahmen seiner Lehrtätigkeit im fernen Osten unterwegs. Ein Schwerpunkt ist dabei China.
Sein Vortrag begann mit einer Darstellung der wirtschaftlichen Rolle Chinas und dessen Rolle in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Zum Anfang des letzten Jahrhunderts gab es wirtschaftlich drei ungefähr gleich große Partner: Amerika, Europa und China. Das Ziel Chinas ist es, diese Rolle wieder einzunehmen, und China ist auf dem besten Wege dorthin, wenn sich auch die Geschwindigkeit verlangsamt hat. Dieses Streben wird unsere wirtschaftliche Situation in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nachhaltig beeinflussen, wahrscheinlich mehr als wir uns das vorstellen können.
Im weiteren Vortrag stellte er das Land, das für fast alle Besucher fremd war, sehr facettenreich vor. Natürlich zeigte er auch Bilder der bedeutenden Sehenswürdigkeiten, wie der großen Mauer und dem Kaiserpalast, aber viel spannender waren die vielen Details über das Leben, das Essen und vor allem seine persönlichen Eindrücke. Hier erschien China nicht wie ein homogenes Land, sondern eine heterogene Mischung von Hochhäusern, Glanz und Technik auf der einen Seite, aber auch sozialen Schattenseiten, das von kleinen Einkommen, schlechter Wohnsituation und viel Arbeit ohne soziale Sicherung geprägt ist.
Der Vortrag provozierte immer wieder Zwischenfragen, die zu lebhaften Diskussionen führten. Nach fast zwei Stunden war aber doch das Ende erreicht, wobei die Zeit den Zuhörern wie im Fluge vergangen ist.