Gesellschaft Erholung zu Siegen - Feier anläßlich des 170-jährigen Bestehens
Die Gesellschaft Erholung wird 170 Jahre. Damit ist es eine der ältesten Gesellschaften des Siegerlandes. Dr. Christoph Wagner, der Direktor der Gesellschaft Erholung zu Siegen begrüßte die Mitglieder und Gäste des Abends. Grußworte überbrachten der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein Andreas Müller, der 1. stellvertretende Bürgermeister von Siegen, Jens Kamieth, und der Erste Vorsitzer der Gesellschaft Erholung zu Hilchenbach, Karl-Heinz Jungbluth.
Die Redner beglückwünschten die Gesellschaft Erholung zu Siegen mit freundlichen und launigen Worten und wiesen darauf hin, dass es den Menschen besser geht, wenn sie nach erfüllender Tätigkeit Erholung suchen und diese wo auch immer finden. Eine Möglichkeit dazu bietet die Gesellschaft Erholung. Die Gründungsväter hatten solches im Sinn, als sie 1848, in einer politisch wie gesellschaftlich noch völlig anders organisierten Zeit, die Vereinigung gründeten. Zur Pflege geselliger und kultureller Unterhaltung in eigenen Räumen bedurfte es im Jahre 1848 einer "allerhöchsten Kabinettsorder" durch den preußischen König, in der dieser der Gesellschaft Korporationsrechte erteilte. Dieser Status gilt bis heute unverändert. Seit Anbeginn gilt auch der Grundsatz der Überparteilichkeit und der konfessionellen Neutralität. Die Gesellschaft Erholung sieht es als ihre Verpflichtung an, im Sinne der Gründungsväter Menschen unserer Stadt einzuladen, sich bei ihr zu "erholen", an einem geselligen und kulturellen Leben teilzunehmen und gerne auch mitzuwirken.
Als besonderen Bestandteil des ersten Teils der Veranstaltung hatte der Vorstand die Kunsthistorikerin und Leiterin des Siegerlandmuseums im Oberen Schloss, Frau Prof. Dr. Ursula Blanchebarbe, für einen Festvortrag gewinnen können. Sie referierte über berühmte historische Persönlichkeiten des Siegerlandes und ihre Freizeitbeschäftigungen. So lernten die Mitglieder und Gäste viel über die vielfältigen Interessen Peter Paul Rubens', der es sich leisten konnte, u. a. antike Kunstwerke zu sammeln und diese in seinem repräsentativen Haus mit schön gestaltetem Garten zu präsentieren, und Fürst Johann Moritz, der, einem verarmten Adelsgeschlecht entstammend, zu Ruhm und Wohlhabenheit gelangte und sich mit der Architektur von Häusern und Gärten beschäftigte.
Frau Dr. Blanchebarbes Vortrag wurde musikalisch umrahmt von bekannten Stücken der Komponisten Vivaldi, Elgar und Bizet, gespielt vom Streichquartett der Camerata Instrumentale Siegen.
Der Abend klang aus mit dem gemeinsamen Abendessen und angeregten Unterhaltungen der Mitglieder und Gäste der Gesellschaft Erholung zu Siegen. Der zweite Teil des Abends wurde musikalisch untermalt von Ulrich van der Schoor am Flügel.