Die Gesellschaft Erholung war mit 37 Teilnehmern zu Gast bei der Firma Utsch AG, dem nicht nur in unserer Region gut bekannten Unternehmen, das Autokennzeichen herstellt. Die 37 Teilnehmer, die in drei Gruppen durch das Werk geführt wurden, erfuhren dabei von Herrn Manfred Utsch und zwei Vertriebsmitarbeitern Interessantes: Nicht nur Autoschilder gehören zum Herstellungsprogramm, sondern auch die dafür notwendigen Maschinen werden bei Firma Utsch konstruiert und gebaut. Kunden sitzen in nahezu allen Ländern der Erde, nicht nur als Endabnehmer für die Schilder, sondern auch als Kooperationspartner.
Der Rundgang durch den Betrieb führte u. a. in den Maschinenbau und in die Fertigungsanlage zur Aufbringung der schwarzen Farbe auf die erhabenen Stellen in den Kennzeichen. Früher geschah dies mittels eines Lackes, der jedoch den Mitarbeitern durch seine Dämpfe Gesundheitsprobleme verursachte. Heutzutage wird ‒ ähnlich einem Farbband bei einer Schreibmaschine ‒ ein breites, mit Farbe beschichtetes Band durch die Anlage geführt, wodurch durch Wärmeeinwirkung die Buchstaben und Zahlen schwarz eingefärbt werden.
Weiterhin sah die Gruppe eine Anlage, die bestimmte Sicherheitsmerkmale mittels eines Laser-Hologramms erstellt, welches in manchen Staaten auf die Autokennzeichen aufgebracht werden muss. Europäische Nummernschilder, so stellten die Besucher fest, sehen eher nüchtern aus. Viele Staaten der Erde lieben hingegen Schilder mit bunten Farben oder sinnigen Sprüchen. Ein Kennzeichen zeigte gar das Konterfei eines Scheichs.
In der Firma gibt es auch ein kleines Museum, in dem Maschinen und Einrichtungen aus den Anfängen der Firma zu besichtigen sind, aber auch eine Neuentwicklung: Diese Maschine dient zum Prägen von Autoschildern in kleinen Zulassungsstellen und verhindert durch einfallsreiche Bedien-Details, dass der Bediener fehlerhafte Kennzeichen prägt. Somit wird Abfall vermieden und Sicherheit bei der Herstellung gewährleistet.
Nach dem Rundgang, der gut eine Stunde gedauert hatte, gab es bei einer Tasse Kaffee noch die eine oder andere Anekdote aus dem Munde von Manfred Utsch zu hören - natürlich auf Siegerländer Platt! Herr Utsch erzählte der erstaunten Gruppe, wie es überhaupt zur Idee dieser Firmengründung gekommen ist und was er auf seinen Reisen durch die Welt schon alles erlebt hat - und dies alles vor der Kulisse von mehreren hundert Kennzeichen aus unterschiedlichen Nationen und Zeitepochen. Glanzstücke an der einen Wand waren die Entwürfe des Künstlers Hundertwasser. Die gesamte Kennzeichensammlung von Manfred Utsch umfasst ca. 4000 Schilder, von denen die meisten an den Korridorwänden im Gebäude angebracht sind.
Die Firma Utsch gehört zum Kreis der sogenannten "Hidden Champions", über die die Gesellschaft Erholung am 16. Januar 2014 einen Vortrag von Herrn Droege von der IHK Siegen zu hören bekam.